kWp und kWh – das sagen Ihnen die Photovoltaik Kennzahlen

kWp und kWh - das sagen Ihnen die Photovoltaik Kennzahlen 4

Sie möchten wissen, wie hoch der PV Ertrag Ihrer Photovoltaikanlage ist? Werte wie die Kilowattstunde und der Kilowatt-Peak geben Aufschluss darüber. Während die kWh aussagt, wie viel Strom Ihre Anlage erzeugt, erfahren Sie über den kWp, wie hoch ihre Leistung ist. Kombiniert stehen die beiden Werte also für den PV Ertrag, den Sie erwarten dürfen.

Kilowattstunde (kWh) – Maßeinheit für den Anlageertrag

Die Maßeinheit für Ihren PV Ertrag ist die Kilowattstunde. Aber was ist die kWh eigentlich? Dabei handelt es sich um eine Maßeinheit für Energie, die sich stündlich erzeugen lässt. In diesem Fall durch die Photovoltaikanlage. Allerdings ist diese Einheit recht abstrakt.

Für ein besser Verständnis können Sie sich eine Kilowattstunde folgendermaßen vorstellen:

  • Einen Kuchen backen.
  • Eine Maschine Wäsche waschen.
  • Sieben Stunden fernsehen.
  • 50 Stunden einen Raum beleuchten (mit einer Energiesparlampe).

Wie viel Strom Sie genau verbrauchen, hängt dabei von der Energieeffizienz Ihrer elektronischen Geräte ab. Dieser Bedarf ist unabhängig vom PV Ertrag zu sehen.

Unterschied zwischen Elektrogeräten und PV Anlage

Die physikalische Größe Kilowatt entspricht 1.000 Watt. Diese Maßeinheit kennen Sie bereits von den elektrischen Geräten in Ihrem Haushalt. Dort finden Sie Angaben dazu, wie viel Energie die einzelnen Elektrogeräte benötigen. Ein moderner Fernseher verbraucht beispielsweise zwischen 50 und 60 Watt pro Stunde. Eine Waschmaschine hingegen zwischen 800 und 1.000 Watt, also rund 1,0 Kilowatt. Die Angaben auf Ihren Elektrogeräten beziehen sich immer auf den Verbrauch an Energie.

Bei Ihrer Photovoltaikanlage verhält es sich genau andersherum. Hier definiert die Angabe zur Kilowattstunde den PV Ertrag. Die Anlage stellt die aus dem Sonnenlicht erzeugte Energie anschließend für Ihren Bedarf bereit. Ist sie beispielsweise mit sieben Kilowatt ausgezeichnet, verbraucht sie diesen Wert nicht, sondern stellt ihn als PV Ertrag bereit. Die kWh ist also dann von Bedeutung, sobald Sie entweder Ihren Verbrauch oder Ihren PV Ertrag ermitteln möchten.

Kilowatt-Peak (kWp) – die Maßeinheit für die Leistung einer Photovoltaikanlage

Im Zusammenhang mit dem PV Ertrag stellt sich Ihnen vielleicht die Frage: Was ist kWp? Die Leistung der PV Anlage wird mittels kWp definiert. Das bedeutet, sie beschreibt die Höchstleistung in Kilowatt, die Ihre PV Anlage erbringen kann. Obwohl es sich dabei um einen theoretischen Wert handelt, hat er seine Berechtigung: Über die kWp können Sie Photovoltaik Anlagen oder Module vergleichen.

Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass die Solarmodule von unterschiedlichen Bedingungen beeinflusst sind. Werte wie die Außentemperatur oder die Lichteinstrahlung beeinflussen den PV Ertrag. Deshalb gelten für die Hersteller von PV Anlagen Standard-Testbedingungen, unter denen sie diese Ergebnisse ermitteln.

Was bedeutet „Peak“?

Der Begriff Peak stammt aus dem Englischen und bezeichnet grundsätzlich einen Spitzenwert. In Kombination mit Kilowatt wird dieses Maß ausschließlich zum Messen der Leistung von PV Anlagen verwendet. Er hilft Ihnen dabei, unterschiedliche Module und deren PV Ertrag zu vergleichen.

Der Grund ist, dass die einzelnen Module unter verschiedenen Bedingungen unterschiedliche Leistungen erbringen. Diesen Wert ermitteln Hersteller im Rahmen einer standardisierten Testumgebung und weisen ihn im Datenblatt aus.

STC – Standardtestbedingung für den kWp

STC steht für Standard Test Conditions, was so viel wie Standard-Testbedingung bedeutet. Sie wird von den Herstellern im Moduldatenblatt angegeben und beschreibt die Modulleistung. Diese Testumgebung stellt sicher, dass einheitliche Betriebsbedingungen herrschen.

Diese Bedingungen betreffen sämtliche Aspekte, die sich auf die Leistung und damit auf den PV Ertrag auswirken:

  • Die Einstrahlung beträgt 1.000 Watt pro Quadratmeter.
  • Die Luftmasse (AM) beträgt 1,5.
  • Die Zelltemperatur liegt bei 25 Grad Celsius.

Was ist besser – STC oder NOCT?

Der STC findet seinen Einsatz, um die gleichen Testbedingungen für sämtliche PV Module bereitzustellen. Allerdings gerät dieser Test immer wieder unter Kritik. Der Grund: Die Werte sind realitätsfern und entsprechen nicht den realen Betriebsbedingungen. Das bedeutet, sobald Sie die PV Anlage vor Ort einsetzen, kann der PV Ertrag gravierend von den theoretischen Angaben abweichen.

Um dieses Problem zu kompensieren, entwickelten Experten den NOCT, der ebenfalls auf den meisten Datenblättern angegeben ist. Die Abkürzung steht für Normal Operating Cell Temperature. Bei diesem Test ermitteln Hersteller die Leistung unter realistischen Bedingungen. Anders als beim STC berücksichtigt der NOCT, dass sich die Module der PV Anlage bei realer Sonneneinstrahlung deutlich stärker erhitzen. Bei einer Bestrahlungsstärke von 800 Watt pro Quadratmeter nimmt er eine Modultemperatur von 45 Grad Celsius an. Diese Werte wirken sich spürbar auf den PV Ertrag aus.

Der Unterschied zwischen kWh und kWp

Die Kilowattstunde gibt den erzielten PV Ertrag an und die Kilowatt-Peak definiert den maximal zu erreichenden Wert.

Mit diesen kWh Werten können Sie pro installiertem kWp rechnen

Um Ihren jährlichen PV Ertrag in Kilowatt zu berechnen, setzen Sie auf folgende Faustregel: In Deutschland erzeugt eine PV Anlage pro Jahr rund 1.000 Kilowatt Strom je kWp. Bei einer 6,9-kWp-Anlage können Sie mit PV Ertrag von ungefähr 6.900 kWh rechnen. Wichtig: Dieser Wert ist immer ein Durchschnittswert. Der tatsächliche PV Ertrag hängt von den Sonnenstunden vor Ort ab.

Typische Werte von PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern

Eine Private PV Anlage, wie sie auf einem Einfamilienhaus installiert ist, hat meist eine Leistung von vier bis zehn kWp. Verbaut sind in der Regel zehn bis 36 Module. Das bedeutet: Der typische PV Ertrag für Ihr Eigenheim liegt pro Jahr zwischen 4.000 und 10.000 kWh.

Zusammenfassung

Die Leistung Ihrer PV Anlage misst sich in Kilowatt, während die Anzahl an Kilowattstunden die Kapazität Ihres Stromspeichers angibt. Im Unterschied dazu beschreibt die Kilowatt-Peak die Nennleistung Ihrer Module.

Folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Sie dürfen 70 Prozent der Nennleistung in das Netz einspeisen. Bei einer Batteriespeicher-Förderung durch die KfW nur 50 Prozent.
  • Liegt die Nennleistung Ihrer PV Anlage unter zehn kWp, sind Sie von den EEG-Umlagen befreit.
  • Stromspeicher und Leistung sollten aufeinander abgestimmt sein, damit sich der PV Ertrag nach Ihrem Bedarf richtet.

Über den Autor

TRITEC ist seit über 34 Jahren spezialisiert auf die Gewinnung von Solarstrom durch Photovoltaik. Wir sind weltweit sowohl im Photovoltaik-Grosshandel als auch im Grossanlagenbau tätig. Neben unserem bewährten PV-Montagesystem bieten wir auch eigene intelligente Systemlösungen für die Planung, Auslegung und Performance-Kontrolle von Photovoltaikanlagen, sowie Markenprodukte führender Photovoltaik-Hersteller an.